Kapitel 43 Diarmuid grinst Diarmuid entschied sich, in diesem Winter am Rallye-Obedience Wettbewerb um den Grinsekopp-Pokal unseres Clubs teilzunehmen, weil ich selbst das Wintertraining mit meinen alten Knochen und Gelenken nicht mehr mitmachen kann. Letztes Mal, als er den Wettbewerb schon anführte, habe ich ihn noch überholt und den Cup gewonnen. Also ergriff er jetzt die Chance, dass ich nicht mitmachen konnte. Nach dem zweiten Durchgang lag er punktgleich mit einem anderen Hund an der Spitze der Tabelle und zog in der dritten Runde an ihm vorbei. So waren Mami und er ziemlich unter Druck, den Pokal nun auch in der vierten Runde nach Hause zu holen. Als sie aus der Spirale herauskamen, sah Mami die nächste Anweisung und konnte sich nicht denken, warum sie schon so nahe am Ziel sein sollten. Hatte sie etwas ausgelassen? Hatten sie den Doppelslalom schon gemacht? Da sie nun nicht in der Lage war herauszufinden, wo sie sonst sein sollte, beendete sie den Kurs. Coach Ela, die gerade Richterin war, rief sie zu sich und sagte ihr, sie hätte wegen Mamis Zögern einen Punkt abziehen müssen. Wäre sie einfach weitergelaufen, dann hätte sie volle 100 Punkte bekommen. Wenigstens hatte Diarmuid sie nicht so missverstanden, dass er sich etwa hinsetzen sollte, während sie sich umsah. Mami sagt, dass er wirklich den Pokal verdient und ein würdiger Meister wäre, weil er in Wirklichkeit keinen einzigen Punkt verloren hätte, und sie hofft, dass er nun endlich ernst genommen wird . (Aber nicht von mir!) Nach einem halben Jahr Sprungtraining mit Annika, einer Tierpsychologin, wandelt sich der Hofnarr allmählich zum Prinzen. Er beherrscht alle Agilityhindernisse und zeigt Sprünge mit passender Sprungkurve. Außer wenn Coach Ela zusieht. Wie die Wippe so mag er jetzt auch den Slalom, findet dabei den Eingang und führt den Gang durch die Stangen selbstständig durch. Die Zulassungsprüfung für Agility bei unserem Club hat er nun das dritte Mal bestanden. (Niemand ist so stur wie Mami und macht die Prüfung drei Mal, nur um in die Trainingsgruppe zu kommen!). Als Diarmuid den Reifen sah, schoss er wie eine Rakete hindurch, bevor Mami noch richtig die Leine losgelassen hatte. Beim Slalom gab es solch ein Durcheinander zwischen Leine, Hund und Leckerlis, dass Trainerin Ela sagte, „Lass ihn von der Leine, er kennt doch jetzt den Slalom!“ Gesagt – getan: Das Kind hat alles richtig gemacht. Na also! Die „Sommersaison" begann übrigens am 5. April bei 3°C. Mami sagte zu mir, wenn ich Rallye in meinem Alter von 13 ½ Jahren nicht machen will, dann brauch ich das auch nicht zu tun, aber es wäre schon gut für mein Gehirn und auch für ihres, weil ich in der höchsten Schwierigkeitsklasse starten darf. Aber am wichtigsten wäre, dass wir etwas zusammen tun könnten. Wir würden mal sehen, ob ich noch Enthusiasmus habe. Als ich aber den Hundeplatz sah, war ich begeistert und zeigt sehr deutlich meinen Enthusiasmus: Springen, Gehen, Schwanz wedeln! Leckerli? – Perfekte Durchführung. Leckerli? Eines Morgens machte ich Mami deutlich, dass ich in unserem Garten Rallye üben wollte. Ich sprang im Wohnzimmer herum und zeigte dann auf die Gartentür. Mami begriff schließlich und holte meine Leckerlis Ich vollführte einen eindrucksvollen Distanzsprung und überzeugte sie damit, dass ich mehr machen wollte. Dann hatten wir Rally-O-Prüfungen am letzten Sonntag. Ich verspürte aber einfach keine Lust, 3 Stunden im Auto auf meinen ersten Auftritt zu warten und dann noch einmal 2 Stunden vor der zweiten Runde. Also schaute ich mich nach ein wenig Unterhaltung um – und fand den kleinen Eimer mit den Leckerlis. Glücklicherweise bin ich schlau genug, den Deckel abzubekommen und ich langte ordentlich zu. In meiner ersten Runde auf dem Platz machte ich dann die ersten beiden Übungen perfekt, schmiss aber den Rest und fiel also durch. Bei der 2. Runde dann hatte ich inzwischen genug getrunken, dass mein Bauch ganz aufgebläht war und ich weigerte mich, überhaupt an den Start zu gehen. Außerdem hatte ich für die nächsten 36 Stunden Magenschmerzen, obwohl ich mir beim Doktor eine Spritze dagegen abgeholt hatte. Mami sagte, dass dies meine letzte Teilnahme an einer Prüfung gewesen sei. Ich sei nun pensioniert. Aber wir würden an guten Tagen zum Training gehen und sehen, wozu ich noch Lust hätte. Wie cool ist das denn!!!!
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